DER ADEL DES GLÄTZER LANDES VON 1623—1742.
Althann, Michael Ferdinand, Graf v., Freiherr zu der Goldburg und Herr zu Murstetten, Kaiserlicher Geheimer Rath und Kämmerer, Oberster Landrichter in Mähren, gestorben 1668. Er kaufte 1652 von der Wittwe des Heinrich Freiherrn v. Tschirnhaus und dessen Tochter die Herrschaften Mittelwalde und Wölffelsdorf, brachte durch Vergleich Schönfeld an sich und erwarb durch seine Verheirathung mit Maria Barbara Catharina, verwittweten Gräfin Annaberg, geb. Freiin v. Trautmannsdorf, die angrenzende (schon zu Böhmen gehörige) Herrschaft Grulich. Sein Sohn
Michael Franz Ferdinand, Kaiserlicher Geheimer Rath und Kämmerer, erhob sämmtliche vorgenannte Güter 1677 zu einem Majorat, welches er, nachdem seine Söhne noch unmündig 1678 verstorben waren, an
Michael Wenzel Franciscus, Grafen v. Althan, seines Vaters Halbbruder, Kaiserlichen Wirklichen Geheimen Rath und Kämmerer, Obersten Landrichter in Mähren und Kaiserlichen Gesandten am Schwedischen Hofe, vererbte; derselbe wurde 1679 den 17. Dezember Landeshauptmann und Commandant der Festung zu Glatz. Er kaufte 1684 von der Kaiserlichen Alienations-Commission die Herrschaften Seitenberg und Schnallenstein und starb 1698. Seine Wittwe, Anna Maria, geb. Gräfin Aspermont, besass noch 1718 Neu-Gersdorf. Sein Sohn
Michael Wenzel Ignatz, Graf v. A., Freiherr zu der Goldburg und Murstetten, Herr der Herrschaften Mittelwalde, Grulich, Schönfeld, Wölfelsdorf, Schnallenstein und Ebersdorf, Kaiserlicher Wirklicher Geheimer Rath und Kämmerer, wurde 1722 Kaiserlicher Conferenz-Rath und starb i. J. 1738, drei Söhne hinterlassend, von denen der älteste
Michael Emanuel, geb. 1691, das Glätzer Majorat ererbte.
Wappen: Ledebur Adelslexicon I. p. 9. Kneschke Grafenhäuser I. p. 16.
Ampassek, Adam Christian, 1636 Königlicher Amts-Secretair in Glatz, Erbherr auf Niederhansdorf, kauft 1629 für 9800 Thaler Nieder-Pischkowitz von Magdalena geb. Haugwitzin, des weiland Heinrich v. Stillfried zu Nieder-Walditz hinterbliebener Wittwe.
Christian Friedrich (Sohn des Vorigen), 1686 auf Ober-Schwedelsdorf.
Johann Ignatz Christian v. Ampassek und Franz v. Kunitz und Kuschendorf, 1702 den 21. August Gäste des Leopold, Freiherrn v. Sweerts zu Peterwitz bei Frankenstein, duellirten sich. K. war dem A. im Fechten überlegen und hatte nicht im Entferntesten die Absicht seinen Gegner zu tödten, sondern vertheidigte sich nur gegen dessen scharfe Stösse. Schon waren des K. Kleider zerfetzt als A. immer heftiger auf ihn eindrang. Da stiess ihm K. nach der rechten Seite, aber so unglücklich, dass A. todt niedersank. K. ging in den Hof zurück, warf sich auf sein Pferd und entkam glücklich nach Neisse, wo er sich im Capuziner-Kloster so lange aufhielt, bis er durch den Chef des Regiments, in welchem er als Fähnrich stand, salvum conductum erhalten hatte. Der Leichnam des A. wurde auf dem Kirchhofe zu Peterwitz begraben.
1709 verkaufte Johanna Elisabeth, verwittwete v. Ampassek, geb. Drescher v. Kadan, Ober-Schwedelsdorf.
Wappen: angeblich wie bei Amboten vergl. Neimbts Curländ. Wappenb. Taf. 1. aber ohne Kranz am Helmschmuck.
Annaberg, Hans Arbogast, Freiherr v. A. (Sohn des Mathias auf Laatsch und zu Dornsperg in Tyrol), Kaiserlicher Rath und Kammerherr des Erzherzogs Carl, welcher vorher schon durch Verheirathung mit der Wittwe Friedrich's v. Tschirnhaus 1618 die Schönfelder Güter erworben hatte, erhielt, laut Heirathsbrief vom 23. Juni 1623, in zweiter Ehe von Marianna, Freiin v. Tschetschau, Mettich gen., die derselben gehörigen Herrschaften Ostrau, Schweinsdorf und die Ratiborer Schlossgüter; er kaufte dazu 1624 die dem Heinrich Ratschin confiscirten Güter Arnsdorf und Zubehör, und 1625, da Wilhelm v. Panwitz nicht katholisch werden wollte und auswandern musste, das von demselben verlassene Stammgut Alt-Lomnitz, von dem damaligen Genussinhaber der Grafschaft Glatz, Erzherzog Carl, Bischof zu Breslau. Von 1633 bis 1645 war er Landeshauptmann zu Glatz. 1636, 26. Februar, wurde er von Kaiser Ferdinand II. in den Reichsgrafenstand erhoben.
Carl Heinrich und Hans Arbogast, Freiherren v. A., erbten 1645 die Güter des Vorigen. Hans starb vermuthlich nach kurzer Zeit und ersterer überliess ums Jahr 1650 die gesammten Güter kaufweise seiner Schwester Maria Maximiliane, welche sich im Jahre 1651 mit dem Reichsgrafen Johann Friedrich v. Herberstein vermählte.
Wappen: Siebm. I. 43. II. 41.
Astfeld, a Sole von, vergl. Kretschmer Abschn. 3, 1736 auf Anth. Ober-Schwedelsdorf.
Bachstein, Joseph V., 1648 auf Alt-Waltersdorf.
Wappen: Schild quadrirt, l. in Gold ein links gewendeter schwarzer Greif, 4. in Schwarz, ein rechtsgewendeter doppeltgeschwänzter goldener Löwe, 2. und 3. in Roth, eine dreifachbethürmte silberne Brücke. Auf dem Schilde ruhen zwei gekrönte Helme, der zur Rechten zeigt den Greif, der zur Linken den Löwen des Schildes wachsend. Helmdecken sind Schwarz - Golden.
Berka, von, Adam Gottfried, Freiherr v. d. Duba und Leipa, Herr auf Konoget und Elgersdorf. 1626 Landeshauptmann der Grafschaft, erhält die confiscirten Güter des Dietrich v. Haugwitz.
Wappen: Siebm. I. 28.
Bujakowsky (Bojakowsky), Caspar, 1639 auf Scheibau und Schreckendorf, hatte eine verwittwete Palmerin v. Palmgarten zur Frau.
Wappen: Ledebur I. p. 117.
Bubna, Johann Heinrich, 1632 Graf B. von Littitz, Landeshauptmann der Grafschaft von 1649— 1653, Besitzer von Mehlten und eines Antheils von Schwenz. Sein Sohn
Franz Adam, Kaiserlich Königlicher Geheimer Rath, war von 1691—1695 Landeshauptmann der Grafschaft.
Wappen: Kneschke Grafenh. I. 127.
Buchemberg, Caspar v., Kaiserlicher Oberstlieutenant unter den spanischen Dragonern. 1636 Mitbesitzer des halben Ritterguts, der Obergerichte und des Kirchlehns zu Mittel-Steine und Pischkowitz. Georg 1640 auf Ullersdorf (Schlosshof) † kinderlos im Lager vor Schweidnitz. Marquard Paris, Freiherr von Buchenberg, besitzt Ullersdorf 1710.
Wappen: Schild quadrirt mit Mittelschild. Letzteres schwarz, darin ein goldner Adler. 1. und 4. im goldenen Felde ein grüner Baum (Stammschild), 2. und 3. im rothen ein silberner Sparren (Rump?).
Carlshofen, Carl v., Philipp kauft Eckersdorf von E. v. Dreher. Maria v. C., mit dem Kaiserlichen Kanzler, Freiherrn von Thavonet verm. (Hörschelmann, Stamm- und Ahnentafeln p. 23, 26).
Craftheim, Crato v., Johann, Leibarzt und Rath dreier Kaiser: Ferdinand I., Max II., dann Kaiser Rudolphs II., besitzt Rückers pfandweise. Erbaut daselbst 1581 eine Begräbnisskapelle.
Wappen: Siebm. II. 50.
Damm (Dahmb) v. d., Hans Friedr. und Friedersdorf, 1630 auf Ludwigsdorf.
Wappen: Siebm. I. 53.
Dartsch, Joh. Carl v., 1680 auf Rothwaltersdorf.
Wappen: quergetheilt, oben: rechts eine bewaffnete Mannsgestalt, links ein Adler, beide wachsend, unten: fünfmal in drei Reihen geschacht. Helmschmuck, die wachsende Mannsgestalt, zwischen einem geöffneten Adlerfluge.
Degner v. Degnerheimb, Heinrich, Oberstlieutenant, kaufte 1653 von der Freiin v. Traun geb. Weberin v. Piesenberg die Güter zu Gabersdorf und Waltersdorf.
Johann Lorenz (Sohn des Vorigen), Kaiserlicher Rittmeister, erbte diese Güter 1668; dessen einzige Tochter, vermählt mit einem v. Kurzbach, verkaufte dieselben an Johann Georg, Reichsgrafen v. Goetzen.
Wappen: Im Schilde ein linker Schrägbalken, belegt mit drei vierblättrigen Rosen, und begleitet von zwei geharnischten Rechtarmen mit gezücktem Degen. Zwei Helme, rechts eine wachsende geharnischte Mannsgestalt zwischen Adlerflügeln; links ein aufrecht gestellter Degen, zwischen zwei Fähnlein; vergl. Siebm. IV. 45. Degner, gen. Thielo v. Degenfeld.
Deichsel, Sebald v. D., besass 1630 einen Antheil von Rathen. Sein Sohn, Hans Friedr. v. D. und Skampf (von 1637—1684) kaufte 1684 den Rentamtsantheil von Alt-Waltersdorf und die hohe Wildbahn zu Kieslingswalde. Georg Siegismund v. D., 1697 zu Kieslingswalde.
Die Familie erlosch zu Anfang des 18. Jahrhunderts.
Wappen: Siebm. II. 162 unter den Nürnb. ehrb. Geschlechtern.
Domaslowicz, Paul Kamizan v. D. Wahrscheinlich von dem mährischen Orte Domaslaw zugenannt. Herzoglich Friedländischer Hofmeister. 1629 kaufte er Melthen von Helena v. Zedlitz, verwittweten v. Haugwitz, geb. v. Reichenbach, und deren Töchtern, Susanna, des Carl v. Stiebitz auf Thiergarten eheliche Hausfrau und der Jungfrau Helena Barbara, welche nachmals den Melchior von Zedlitz geheirathet.
Domnig (Dombnig), Maximilian v. D., besitzt den Ober- und Niederhof zu Rathen.
Wappen: Siebm. I. 58.
Drehersdorf, Dreher v., Elias, nach Jäschke auf Eckersdorf.
Wappen: Schild getheilt, darin ein Mann mit drei Rosen und einer Sichel, begleitet von vier Sternen. Helmschmuck ein wachsender Bär.
Drescher von Cadan, Johann Christoph, Kaiserlicher Rentmeister in Glatz, besitzt 1625 das Gut Alt-Waltersdorf und Merzdorf (Niederhof). Nach ihm ist sein Sohn Christian Ferdinand, und nach des Letzteren Tode sind dessen unmündigen Kinder 1694 im Besitze des gedachten Guts. Unter letztere gehört auch George Franz D. v. C., welcher auswanderte, und Bürgermeister zu Hirschberg geworden ist.
Wappen: Ledebur I. 180. Siebm. V. 221.
Ebner, s. Kriegelstein.
Eck(h), Johann Christoph v. E., 1661 auf Podietau.
Wappen: quergetheilter Schild, im Obertheil eine dreiblättrige Pflanze. Helmschmuck: dieselbe Pflanze zwischen Büffelhörnern.
Eckersdorf, Hans v. E., nach 1630 auf Labitsch.
Edwin v. E., 1637 — 1687 bei den Landtagen der Grafschaft.
Wappen: s. Oben.
Eckwricht, Hans Georg v. E., zu Münchhof, heirathet 1669 des Hans Wiese Wittwe Juliane, zu Krainsdorf.
Georg Friedrich, 1715 besitzt das Freirichtergut zu Volpersdorf.
Wappen: Siebm. V. 70.
Eisenhut, Kaspar Jäschke v. E., Kaiserlicher Leibarzt, 1633 auf Eckersdorf. Seine Erben in der Neumark und Niederlausitz begütert.
Wappen: quadrirter Schild, 1. und 4. blau, darin ein Kranich; 2. und 3. golden mit einem bewaffneten Arme.
Fitschen, Wolf Ferdinand v. F., 1639 Commandant zu.Glatz, Besitzer der Herrschaft Coritau und des Niederhofs zu Ober-Schwedelsdorf. Dessen Sohn Otto Heinrich, Freiherr v. F., 1671 auf Coritau. Sein Enkel Otto Ferdinand, Freiherr v. F., Herr auf Mehlten, ermordet 1689 seine Frau Barbara geb. Freiin v. Wallis, wird 1696 hingerichtet. Des Letzteren Sohn, Freiherr Franz Ferdinand, verkauft 1726 Mehlten an Georg Olivier Graf v. Wallis, Kaiserlichen Feldzeugmeister.
Wappen: Siebm. IV. 60.
Frobel, Heinrich v. F., Oberstwachtmeister, 1630 Besitzer eines Antheils von Kunzendorf. Sein Sohn (Friedrich?) verkauft dies Gut 1680 an die Generalin von Wallis, geb. Gräfin Attems, und erkauft 1684 von der Kaiserlichen Alienations-Commission das Gut Neu-Waltersdorf.
Heinrich und Friedrich wurden 1656 in den böhmischen Ritterstand erhoben.
Johann Heinrich v. F., 1735.
Johann v. F., 1737 auf Konradswalde bei Habelschwerdt.
Die v. F. besassen auch das Gut Zossen bei Jägerndorf.
Im Besitz der v. F. noch 1807 Konradswalde, 1830 Scheibe und Beinlichgut bei Glatz.
Wappen: Dorst schles. Wappenb. III. 178.
Fuchs v. Fuchsberg, Jauffenburg und Passeyer, Carl, Freiherr, nachmals Graf, aus Tyrol, Kaiserlicher Hofrath. 1628 Landeshauptmann der Grafschaft, aus welcher Stellung er 1632 abberufen wurde.
Wappen: Siebm. III. 107.
Gaschin, Melchior Ferdinand, Reichsgraf, Landeshauptmann der Grafschaft Glatz von 1646—1649. Er wurde Kammer-Präsident zu Breslau und † 1650.
Niclas Carl, Freiherr v. G., Comthur zu Reichenbach, Fürstenfeld und Glatz, übergab 1726, 27. Juli, die Glätzer Johanniter-Commende gegen die Herrschaft Meidelburg in Mähren an den Jesuiten-Orden.
Wappen: Kneschke I. 261.
Goetzen, Johann, Graf v. G., Kaiserlicher Feldmarschall, Sohn des Peter v. G. auf Zehlendorf, Domherrn zu Halberstadt. Er besass Kaltwasser in Schlesien, welches ihm seine zweite Gemahlin zubrachte, ausserdem aber viele andre Güter; von ihm ging die böhmisch- Glätzische (kathol.) Linie G. aus.
Johann Georg, Reichsgraf v. G., Kaiserlich Königlicher Kämmerer und Wirklicher Geheimer Rath, Sohn des Feldmarschalls aus erster Ehe, wurde 1653 Landeshauptmann zu Glatz, 1657 Besitzer von Eckersdorf, Gabersdorf und Ober-Schwedelsdorf, 1661 erhielt er die Lehngüter Scharfeneck und Tuntschendorf, und erwarb 1676 den Oberhof zu Mittelsteine. Er war vermählt mit Maria Elisabeth, geb. Gräfin v. Hoditz, und † 28. August 1679.
Johann Ernst, Kaiserlich Königlicher Kämmerer, Sohn des Vorigen, war vermählt mit Maria Franziska, Gräfin Liechtenstein, † 1707, deren Sohn,
Johann Franz Anton, kaufte zu den ererbten Gütern Scharfeneck, Ober- und Mittelsteine, Metschendorf, Reichenforst, Gross- und Klein-Eckersdorf, Wallersdorf, Gabersdorf, Wiltsch, Mörischau, Mühldorf, Ober-Hansdorf und Neudeck noch die Herrschaft Albendorf. Er vollendete den Bau der Kirche daselbst, † 1738. Seine Gemahlin war Johanna, Freiin v. Stillfried; der einzige Sohn aus dieser Ehe, Johann Joseph, vermählt mit Catharina, Gräfin Bredow, † 1771 kinderlos als der letzte seines Geschlechts von der Linie des Feldmarschalls.
Wappen: Siebm. IV. 6.
Grönenberg (Grünenberg), Georg v. G., Mitglied der Kaiserlichen Confiscations-Commission, 1636 auf Ober-Schwedelsdorf (Haugwitz-Vorwerk), welches er von Daniel Venediger erkauft hatte un 1 1648 dem Carl Chr. v. Ullersdorf überliess.
Georg v. G. war aus der Mark-Brandenburg gebürtig, woselbst sein Geschlecht im Crossnischen, Lebusischen und der Neumark begütert war. 1571 und 1588 wurden die Gebrüder Melchior, Georg, Wolf, Benno und Tobias belehnt. Später verschwindet Georg, der wahrscheinlich identisch mit dem Obigen ist.
Wappen: Siebm. I. 57.
Güsner, Otto v. G., 1636 auf Eckersdorf.
Wolf Bernhard, 1644 Erbherr auf Kieslingswalde.
Otto Heinrich v. G. und Eckersdorf, 1701 auf Ober-Kieslingswalde.
Wappen: s. Oben.
Hantke, Adalbert v. H., 1640 zu Alt-Waltersdorf (Niederhof); dessen Sohn besitzt dieses Gut noch 1694.
Franz Ludw. v. H. und Lilienfeld 1734.
Wappen: Ledebur I. 317.
Hartig, Johann Esaias v., Kaiserlicher Hofrath und Geheimer Referendar der böhmischen Hofkanzlei, 1669 Reichsritter, 1707 Freiherr, erbte das Gut Rückers mit Friedrichsdorf, Hartau und Utschendorf von der Wittwe des Kaiserlichen Leibmedikus Sax von Loewenheimb und erkaufte Coritau und Ober-Schwedelsdorf.
Wappen: Ledebur I. 321.
Haugwitz. 1628 ist Dietrich v. H. zur katholischen Confession zurückgekehrt, worauf er vom Kaiser pardonirt und die Glätzische Confiscations-Commission beauftragt wurde, ihn wiederum in den Besitz des Gutes Pischkowitz zu setzen und von den darauf eingetragenen Schulden zu befreien. Er wurde Mannrechtsbeisitzer, Amtsverwalter der Grafschaft und Kaiser-licher Rath. Von seinen Söhnen erhielt Wentzel Heinrich Pischkowitz und Ruschwitz, Heinrich dagegen den Nayhauss'schen Antheil von Schönau; des Letzteren Sohn,
Joachim Wentzel, sass noch 1694 auf Schönau.
Wentzel Heinrich war 1638, nachdem er zehn Jahre bei Kaiser Ferdinand III. Edelknabe gewesen, zum Kaiserlichen Truchsessen ernannt worden, und vermählte sich 1644 mit Hedwig, geb. v. Wiese, verwittweten v. Buchemberg. Max. Ferdinand, sein Sohn, besitzt Pischkowitz 1669 und vermählt sich mit Johanna Barbara, geb. v. Jerin. Deren Sohn, Franz Anton, verglich sich 1715 wegen der väterlichen Güter mit seinen Geschwistern. Er erbaute das Schloss zu Pischkowitz 1722 und war mit Maria Ludovica, Freiin v. Vögten, vermählt.
Joh. Heinr. v. H., 1731 auf Pischkowitz.
Franz Anton v. H., 1731 auf Pischkowitz, Rauschwitz, Niedersteine und Schönau.
Joh. Wenzel v. H., † 1731.
Ernst Ferdinand, 1680 auf Ober-Hausdorf.
Franz Leopold, 1701 auf Ober-Hausdorf.
Wappen: s. Oben.
Hemm v. Hemmstein. Unter letzterem Prädikate wurde Johann Arnold van der Hemm zu Amsterdam im Jahre 1622 vom Kaiser Ferdinand II. in den Reichsritterstand erhoben. Der Bruder seiner Gattin war Gisberth Vosso v. Vossenburg, Kaiserl. Leibarzt, welcher schon im Jahre 1628 das Gut Niedersteine besass, und dasselbe im Jahre 1629, bei seinem zu Wien unbeerbt erfolgten Tode, zufolge Testaments vom 1. November 1628, einem Vetter Regner Voss von Vossenburg und seinem Schwager Johann Arnold van der Hemm hinterliess.
Johann Arnold einigte sich mit dem Regner, erlangte 1637 vom Kaiser Ferdinand III. die reservirten hohen Regalien zu Niedersteine, erkaufte 1660 auch das Gut Schwenz und starb 1662 mit Hinterlassung zweier Söhne:
Gisberth I.,
Hermann Gisberth's und
einer Tochter, Maria Margaretha.
Gisberth I. kaufte am 19. Juli 1663 die Antheile der Geschwister an den väterlichen Gütern. Hermann lebte in Holland.
In der »Liste de Titres de noblesse« (Bruxelles 1847) steht eingetragen beim 17. November des Jahres 1718: »Titre de Baron, supports et banderoles a Hermann Gisbert van der Hemm de Nedersteyn, lieutenant en la cour feodale de Malines, et chef du Serment des gladiateurs d'icelle ville, a Malines.«
Maria Margaretha war mit Jakob v. Geyen vermählt. Gisberth I. heirathete am 8. November 1655 Eva Maria Stillfriedin aus Neurode. Im Jahre 1665, am 3. März, kaufte er von den Morgantischen Erben für 18,000 Fl. das Gut Volpersdorf, 1666, den 6. November, ein Haus zu Glatz.
1667, den 17. März, kaufte er für 4800 Fl. von Wolfgang Heinrich v. Schenkendorf das Erbgut Ludwigsdorf; 1668 wurde er in den Freiherrnstand erhoben, 1679 ist er zu Niedersteine gestorben. Laut testamentarischer Bestimmung hinterliess er Ludwigsdorf seiner Wittwe, welche im Jahre 1682 den Freiherrn Sigismund von Tharoulle heirathete und am 17. April 1703 zu Neurode starb.
Die Güter Niedersteine, Volpersdorf und Schwenz sammt allem Zubehör, welche auf 52,890 Fl. geschätzt wurden, erbte sein einziger Sohn Regner Franz, Freiherr von der Hemm und Hemmstein. Derselbe war zweimal vermählt
1. mit Maria Elisabeth v. Tschischwitz aus Ober-Schwedelsdorf, † 8. Juni 1702;
2. 1708 mit Maria Caroline, Reichsfreiin Sweerts v. Reist.
Bei seinem im Jahre 1720 erfolgten Tode hinterliess er eine Tochter, Constantia, und drei Söhne, welche Letzteren am 1. Februar 1721 einen Vergleich abschlössen, wonach der Aelteste, Franz Anton (der später unverheirathet starb), sein Erbtheil in Gelde erhielt; der zweite, Gisberth Leopold, gestorben 1740, das Gut Volpersdorf für 18,800 Fl., und Johann Arnold, der Jüngste, das Rittergut Niedersteine nebst Dürr-Kunzendorf, Schwenz, Hochberg und das Haus zu Glatz für 34,900 Fl. übernahmen.
Wappen: Ledebur I. 341 und Siebm. III. 170.
Herberstein, Johann Friedrich, Graf v., Freiherr v. Neuberg und Guttenhag, Herr zu Grafenort, Wangern, Gleesen, Steubendorf und Rengersdorf, Kaiserlicher Geheimer Rath und Kämmerer, Sohn des Johann Bernhard, Freiherrn (1644 Reichsgrafen) v. H. und der Juliane, Freiin v. Tschetschau, Mettich gen., Frau auf Schweinsdorf, Gleesen etc., ehelicht die Schwester des Carl Heinrich, Freiherrn v. Annaberg im Jahre 1651, welche ihm die von ihrem Bruder erkauften Arnsdorfer Güter nebst Zubehör 1659 schenkt. Ums Jahr 1669 errichtete J. F., Graf von Herberstein, mit diesen Gütern ein Fideicommiss und liess 1670 den Namen des Dorfes Arnsdorf in »Grafenort« umwandeln. Er † 1701; ihm folgte im Besitz des Majorats Grafenort sein ältester Sohn
Johann Friedrich, Graf v. H., Kaiserlicher Geheimer Rath und Kämmerer, 1696 Landeshauptmann zu Glatz. Dieser † 1709; sein einziger Sohn
Johann Anton, Kaiserlicher Kämmerer und Appellations-Rath zu Prag, trat in den Besitz von Grafenort. Er lebte noch 1720. Die Allodialgüter Rengersdorf und Zugehör vererbte er auf seine Gemahlin, geb. Gräfin Lichtenstein, während Grafenort an seines Vaters Bruder Johann Leopold, Reichsgraf v. II., Herrn auf Wangern, Kaiserlichen Wirklichen Geheimen Rath, Kämmerer, Vice-Präsidenten der schlesischen Kammer, überging. Dieser † 1729 auch kinderlos und Grafenort fiel an die Steiermärkische Linie der Herberstein, an
Johann Gundakar, Reichsgrafen von Herberstein, † 1770.
Wappen: Siebm. I. 23 und V. 3. — Dorst II. 98.
Hofer von Hoferburg, Johann Carl H. der Jüngere, 1630 zu Niedersteine und Albendorf, heirathet Eva Maria v. Werder. 1665 verkauft Johann Heinrich Ferdinand, des Vorigen Sohn, den Oberhof zu Niedersteine an Bernhard II., Freiherrn von Stillfried, Herrn auf Neurode, und 1677 Albendorf an den von Osterberg.
Hoffmann, Johann Sigismund v. H., war bei den Landtagen der Grafschaft von 1637 bis 1684 gegenwärtig. 1637 kaufte er von einem Oberthalheimer Bauer das Grundstück mit dem 1622 entdeckten Heilquell, und errichtete daselbst das sogenannte »Schlössel« und die Kapelle zu Unserer Lieben Frau von Einsiedeln. 1676 wurde er in den böhmischen Ritterstand mit dem Prädikat »von Leuchtenstern«, später, am 27. April 1693, in den böhmischen Freiherrnstand erhoben. Er starb 1699 und wurde in der von ihm erbauten Kapelle begraben. Sein Enkel Leopold, Graf von Hoffmann, verkaufte Bad und Kapelle im Jahre 1735 für 40,000 Fl. an die Stadt Landeck.
Wappen: Siebm. Suppl. X. 17.
Das Hoffmannsche Wappen bei Siebm. I. 22. bezieht sich nicht auf die Hoffmänner von Leuchtenstern, sondern auf die 1712, 28. Januar gegraften Hofmänner von Grünpichl und Strechau, denen die schlesischen Güter Schräbsdorff, Silbitz, Strachau und Gross-Wilkau zugehörten, und die ums Jahr 1730 erloschen sind.
Vergl. Knetschke deutsches Adelslexikon IV. 409.
Hund, Ernst Friedrich v. Hundt, 1650 Besitzer eines Freigutes in Rengersdorf.
Wappen: s. Oben.
Huthberg, Georg Zwinner v. Huthberg, Kreisvogt der Herrschaft Hummel, † 1645 22. Februar (Erbbegräbniss bei der Stadtpfarrkirche zu Reinerz, wo auch das Wappen).
Kaltenstein, Johann Christoph Metzinger v. K., Hofkanzler des Erzherzogs Carl, 1628 in Mittelsteine (Mittelgut), vermacht das Gut testamentarisch dem Seminar zu Glatz.
Kappeller, Maximilian, Sohn des Math. Jacob K. v. Kapellen, 1690 auf Reichenforst.
Wappen: Siebm. V. 353.
Kheck von Eisersdorf, Hieronymus, Dechant der Grafschaft, Herr auf Obersteine, Rengersdorf und zu Eisersdorf (Niederhof), stirbt 1652 und hinterlässt alle seine Güter den Jesuiten zu Glatz zu Stipendien für arme Studirende.
Klimkowsky, Johann Carl v., 1661 zu Nieder-Ullersdorf und Birgwitz. 1699—1739 dessen Erben ebendaselbst.
Wappen: Ledebur, I. 439.
Kochtitzky, Christoph, Freiherr v. Kochtitz, erhielt 1625 das bis dahin denen v. Reichenbach gehörige Gut Scharfeneck. Sein Sohn Maximilian Ferdinand † 1661 unverheirathet, und das erledigte Lehn bekam Johann Georg, Graf von Goetzen.
Wappen: Siebm. II. 50.
Kretschmer, s. Schenkendorf.
Kriegelstein, auch Krieglachstein (und Wandelburg), Remigius Ebner, v., kaufte 1625 von der Confiscations-Commission das Gut Plomnitz. Er besass wohl schon früher das Freirichtergut daselbst. Vergl. Oben p. 109. Nur passt das Wappen nicht. Sein Sohn
Hyacint (Ebner) trat in den Besitz v. Plomnitz, überliess es aber 1692 an die Freiin v. Wallis, geb. Gräfin Attems.
Wappen: Ledebur I. 486.
Kunitz, Anton Maximilian v., Landschreiber der Grafschaft, kaufte 1651 von dem Neisser Stadtrath zwei adelige Güter in Wiese (Tschischwitz- und Haugwitz-Hof).
Johann Leopold, Kreuzherr in Neisse (Enkel des Vorigen), verkaufte diese Güter 1734 an den Grafen v. Goetzen.
Wappen: Nach Sinap. übereinstimmend mit der Abbildung bei Siebm. V. 41.
Kurzbach, Stanislaus Philipp, Freiherr v., vermählt 1680 mit Anna Catharina Degner v. Degnerheimb, Erbfrau auf Gabersdorf, welche im Jahre 1694 ihre väterlichen Güter an Johann Ernst, Grafen v. Goetzen, verkaufte.
Wappen: Siebm. I. 29.
Langenau, Die v., besassen einen Theil von Alt-Waltersdorf und Tunschendorf.
Wappen: Dorst II. 108.
Langwies, Johann Franz Joseph, 1723 auf Passendorf.
Wappen: Ledebur II. 10.
Larisch, Balthasar Ludwig, Freiherr v., vermählte sich 1684 mit Maria Florentine Elisabeth, Freiin v. Stillfried, welche bei der Theilung des Allodial-Nachlasses ihres. Vaters Bernhard II., Lehnsherrn auf Neurode, als Erbtheil die Güter Ludwigsdorf (halb), Kunzendorf (halb) mit Zubehör und Königswalde erhielt. Diese Güter blieben bis 1783 in der Larisch'schen Familie, wo sie Joseph, Freiherr v. Larisch, an Michael, Freiherrn v. Stillfried auf Neurode, verkaufte.
Wappen: Dorst I. 6.
Leuchtenstern, Hoffmann V., K. Rath und Oberregent, kaufte 1684 von der Kaiserlichen Alienations-Commission die Dorfschaften Thalheim, Voigtsdorf, Leuthen, Karpenstein, Olbersdorf und Heydedorf (s. Hoffmann).
Leslie, Carl Cajetan, Graf v., 1738 Herr der Herrschaft Neustadt in Böhmen, auf Tscherbeney mit Cudowa, Jacubowitz und Straussney.
Wappen: Siebm. IV. 7.
Lichtenstein, Philipp Rudolph, Graf v. L., Freiherr zu Castelcorn, 1622 Kaiserlicher Rath, bevollmächtigter Statthalter und Landeshauptmann der Grafschaft, erhielt 1623 die confiscirten Güter Kunzendorf, Heinzendorf und Alt-Lomnitz, ferner 21. April 1624 die Herrschaften Mittelwalde und Wölfelsdorf, die er aber 1626 wieder abtreten musste. Später kaufte er vom Freiherrn v. Pötting Gabersdorf und das Richtergut Waltersdorf.
Wappen: Siebm. I. 18.
Liebenfeld, Joh. Georg Leop. Walter v., Sohn des Physikus Doctor Walter, 1662 Erbherr zu Rengersdorf. Er war schon 1674 zu Merzdorf (Oberhof) ansässig, verkaufte 1680 das väterliche Gut an die Wittwe Helene v. Panwitz, geb. v. Schenkendorf, und wurde 1706 ermordet. Sein ältester Sohn Maximilian folgte als Besitzer von Merzdorf und † 1722, der Letzte seiner Familie, ohne leibliche Erben.
Wappen: Siebm. IV. 191.
Lobkowitz, Christoph Ferdinand, Freiherr v., 1645 Landeshauptmann der Grafschaft, resignirte 1646 und wurde 1651 Oberst-Landhofmeister im Königreich Böhmen, † 4. Juli 1658.
Wappen: Siebm. I. 32.
Loewenheimb, Sax v. (vergl. Sax).
Logau, David v., dessen Erben noch bis 1625 auf Schlegel.
Maubeuge, auch Monbösche. Die von Kaiser Ferdinand II. geadelte Familie hiess ursprünglich Heitzelmann; Jacob H., gen. Polladt, aus Schwaben, hatte sich in der Schlacht bei Maubeuge rühmlichst ausgezeichnet, und den feindlichen Anführer, Grafen Longueville, gefangen genommen. Derselbe war mit Anna (Springel) v. Edelstein verheirathet und kam dadurch nach Schlesien und der Grafschaft Glatz.
1717 war Carl Joseph v. Maubeuge im Glätzischen ansässig, noch heut heisst ein Hof zu Ober-Schwedelsdorf nach ihm der Maubeugehof.
Wappen: Dorst III. 179.
Mitrowski, Maximilian, Freiherr v. Mitrowitz und Nemysl, 1707 Landeshauptmann der Grafschaft, starb als solcher 17. Juni 1714 zu Glatz. Er besass Ober-Schwedelsdorf.
Wappen: Siebm. V. 71. (Nismitz) und Supp. VIII. 21.
Montani, Carl, Freiherr v. (Stredele, vergl. Abschn. 3.) in Wisberg, K. M. Rath, erwarb 1625 die Reichenbach'schen Antheile von Kunzendorf und das Ratschin'sche Heinzendorf, welche Güter später an seinen Sohn Hans Caspar übergingen Und von diesem theilweise an die Familie der Grafen v. Wallis, verkauft wurden. H. Casp. v. M. besass 1677—1679 die Herrschaft Neuhoff, Czaslauer Kr. in Böhmen; seines Bruders Otto Heinrich, Freiherrn v. M. Wittwe, ererbte einen Antheil von Kunzendorf; Anton Erdmann, ihr Sohn, auf Kunzendorf (Oberhof), † 1705.
Wappen: s. Abschn. 3.
Morganthe, Johann Angelo v., Kaiserlicher Rath etc., kauft 1628, 16. October, aus der Verlassenschaft des Adam v. Stillfried das Erbgut Volpersdorf sammt Zubehör. Er besass die Güter Schlegel, Reichenau und Antheil Ober-Schwedelsdorf. Derselbe † 1650 und es folgte ihm sein Sohn Johann Georg, der in den Freiherrnstand erhoben wurde und mit Maria Johanna, Gräfin Truchsess-Zeil auf Melthen vermählt war. Letztere verkaufte als Wittwe und im Namen ihrer unmündigen Kinder 1665 Volpersdorf an Giesbert von der Hemm auf Niedersteinau.
Mülanger, Martin v., auf Mülau, 1630 in Mügwitz. Balzer auf Mügwitz und Ober- Schwedelsdorf, verkauft 1639 an den Obrist v. Fitschen.
Neuhauss, New- auch Nayhauss, und Cormons, Caspar v., Oberst, erhielt das Gut Rayersdorf mit Schönau pfandweise 1623. Freiherr 23. Aug. 1624. Ihm folgt:
Ferdinand, Freiherr v. N. auf Rayersdorf (der Bruder?).
Heinrich, 24. Aug. 1698, Graf v. N. (dessen Sohn).
Ferdinand, Graf v. N. (dessen Enkel) 1734.
Wappen: Freih. Dorst Allg. Wb. II. 148. Gräflich Dorst II. 99.
Osterberg, Daniel Paschasius v., Sohn des ehemaligen Troppauer Bürgers und Rathsherrn Jeremias Paschasius Osterberger, vom Kaiser Leopold 1674 in den Ritterstand erhoben, besass 1684 den Ober- und schon 1675 den Niederhof von Rathen, wurde vom Grafen Michael Wenzel v. Althan, dessen Hofmeister er gewesen, mit dem Gute Melthen beschenkt und kaufte Albendorf 1677 von Johann Heinrich Ferdinand von Hoferberg. Von seinen Söhnen erbte der Aeltere, Johann Anton, Albendorf und Ober - und Nieder-Rathen und erhielt die Freiherrnwürde. 1715 verkaufte er Albendorf an Franz Anton, Graf v. Goetzen auf Eckersdorf.
Wappen: Siebm. Supp. IX. 5.
Panwitz, Johann Christoph v. P., 1669 auf Alt-Lomnitz.
Barbara Helene v. P., Erbfrau auf Rengersdorf 1684.
Tobias, Caspar und Heinrich, Gebrüder v. P., Söhne des Ludwig v. P., auf Albendorf.
Diese Gebrüder besitzen einen Antheil von Alt-Lomnitz; ihnen folgte Hans George und 1694 dessen unmündige Kinder (Joachim, Ernst und Christoph).
Franz v. P. war 1724 nur noch allein von der Rengersdorfer Linie übrig.
Maria Carolina, verw. v. Panwitz, geb. v. Ullersdorf, 1731 auf Rengersdorf.
Ernst Wilhelm v. P., 1731 auf Alt-Lomnitz.
Adam v. P. auf Alt-Waltersdorf † 1692, worauf sein Lehngut den Georg Olivier und Franz, Freiherren v. Wallis, verheben wurde.
Piesenberg, Johann Baptist Weber, Freiherr zu P., Herr der Herrschaft Petronell in Ober-Oesterreich, tauschte 1630 Gabersdorf und das Richtergut zu Waltersdorf vom Grafen Lichtenstein ein.
1650 wurde zu diesen Gütern von der Tochter des v. Weber, Catharina Ursula, Gemahlin des Ernst Freiherrn v. Traun, Hofkriegsrath, von der Glätzer Landschaft der böhmische Wald erkauft.
Wappen: Siebm. I. 39.
Pilati, Freiherr v. Thassul, Joseph Anton, 1711 auf Hassitz und Königshayn.
Wappen: Dorst II. 92.
Poetting u. Persine, Carl Urban, Freiherr v., erhielt 1625 die confiscirten Tschischwitz'schen Güter, drei herrschaftliche Vorwerke in Gabersdorf und die zugehörigen Dörfer vom Kaiser verheben. 1629 verkaufte er Gabersdorf, nachdem dasselbe 1628 aus dem Lehn in's Erbe versetzt worden war, an Philipp Rudolph, Grafen zu Lichtenstein.
Wappen: Siebm. III. 22.
Post, Georg V., Capellmeister des Erzherzogs Carl, Fürstbischofs von Breslau, kaufte 1626 einen Antheil von Rothwaltersdorf.
Pubschitz, Pobschütz, Hans v., besass 1632 einen Theil von Wilmsdorf.
Wappen: s. Oben.
Rabschitzki (Hrobschützky von Hrobschütz?), von den böhmischen Raby (Wraby) abstammend, erheirathete mit der Wittwe des Adam Christian v. Ampassek das Gut Nieder-Hansdorf, welches er 1694 noch besass.
Wappen: Paprocky II. 116.
Ratschin, Heinrich Friedrioh v., 1653 auf Mühldorf, dessen Gemahlin eine geborne von Schliewitz. Seine Tochter Maria Elisabeth erbte, da der Sohn Hans Friedrich beim Baden ertrank, die väterlichen Güter, und heirathete den Johann Georg Walter v. Liebenfeld auf Märzdorf. 1670 verkaufte sie Mühldorf an den Kaiserlichen Rittmeister Lorenz Degner v. Degenheimb auf Gabersdorf.
Wappen: s. Oben.
Rechenberg, Caspar v., Oberstlieutenant, auf Ullersdorf, heirathete 1632 Hedwigis, Heinrich's v. Wiese, Erbherrn auf Zaughals, einzige Tochter. Er war 1644 schon verstorben.
Wappen: Siebm. I. 52.
Reder von Kauffung, Friedrich, auf Antheil Ober-Schwedelsdorf, † 1633 zu Nimptsch an der Pest, ohne leibliche Erben.
Wappen: s. Oben.
Reichenbach, Georg v., auf Kunzendorf. Der Rothe Hof zu K. wurde einem Zweige des Reichenbach'schen Geschlechtes, welcher zur katholischen Religion zurückgetreten war, bis um die Mitte des. 17. Jahrhunderts erhalten, gelangte aber nach dem kinderlosen Absterben Adam's v. R. an Wolfgang Heinrich v. Schenkendorf.
Wappen: s. Oben.
Reichbrodt, von, erhielt 1625 von der Confiscations-Commission die Güter Scheibe und Schreibendorf. Der Sohn desselben hatte eine Raueckin zur Frau. Nach seinem (des Sohnes) Tode heirathete die Wittwe einen von Bujakowski; als sie verstarb, schloss Bujakowski eine zweite Ehe mit der verwittweten Palmerin v. Palmgarten, geb. Weilerin. Die einzige Tochter aus dieser Ehe, Anna Theresia, vermählte sich mit Johann Heinrich von Schenkendorf, welcher 1694 im Besitze der obigen Güter war.
Wappen: Siebm. IV. 156.
Reydeburg, Hans v. R, 1629 auf Ludwigsdorf (als Bernhard d. Aelt. v. Stillfried das Lehn verloren hatte).
Wappen: Siebm. I. 61.
Salhauss, Hans Christoph, Sohn Jacobs v. S. und Wolfringen aus Bayern, erhielt nach Caspar v. Panwitz den Oberhof zu Eisersdorf. 1680—1700 war Joh. Franz v. S. zu Ullersdorf ansässig.
Wappen: Siebm. I. 155. III. 167.
Sandes (Sanders-) leben, noch 1709 ist dies altsächs. Geschlecht zu Altwaltersdorf, Glasengrund und Kieslingswalde ansässig.
Wappen: Schild mit einer aufgerichteten Pflugschaar.
Sauern, Anton Ferd. v. S., sitzt 1670 auf einem Antheil von Ober-Hansdorf.
Wappen: Siebm. V. 101.
Sax, Isaias, Dr., Königlicher Leibmedicus, mit dem Prädikat von Löwenheimb geadelt, kaufte 1625 das Gut Rückers nebst Friedrichsdorf, Hartau und Utschendorf.
Wappen: Ledebur II. 330.
Schenckendorff, Gregor Kretschmer, von dem in Abschnitt 3. gehandelt wurde, war der Sohn des Nicolaus Kretschmer aus Sachsen, der 1562 die Papiermühle zu Reinerz erkaufte, verbesserte und damit ansehnliches Vermögen erwarb. Sein Sohn war:
Samuel Kretschmer v. Schenckendorf, † 1640. Er hinterliess:
Samuel K. v. Sch., den Jüngeren, welcher, 30 Jahr alt, 5. October 1656 starb. Desselben Wittwe übergab die renommirte Papierfabrik 28. Juli 1675 ihrem Sohne:
Christian Wilhelm K. v. Sch., Bürgermeister zu Reinerz, der die Fabrik nur noch in grössere Aufnahme brachte. Er † 11. März 1689.
Wilhelm K. v. Sch., des Vorigen Sohn, † 1709, war der letzte Besitzer der Fabrik.
Schenckendorf und Mühlgast, Wolff Heinr. v. (ältester Sohn des Caspar v. S.), Kaiserlicher Rath und Amts-Assessor, Besitzer von Kieslingswalde, Ullersdorf und Kunzendorf, † 1691.
Caspar v. S. (zweiter Sohn des Caspar v. S.), auf Ober-Rathen.
Johann Heinrich v. S. (Sohn von Wolff Heinrich), auf Scheibe, Kunzendorf und Altwaltersdorf, Kais. Rath und Amtsverwalter, † 1709. Dessen Gem. 1. Anna Therese v. Bujakowsky a. d. H. Schreckendorf. Gem. 2. Maria Rosina Therese, Freiin v. Rautten.
Johann George v. S. (Sohn von Wolff Heinrich), auf Ullersdorf, Kais. Rath und Amtsverwalter.
Johann Adam auf Ober-Rathen, Johann Anton zu Ullersdorf, † 1694, und Johann Heinrich, † 1690, Söhne Caspar des Jüngeren.
Johann Joseph Friedrich, Sohn des Johann Heinrich v. S., aus 2. Ehe, auf Scheibe, Labitsch und Poditau, Kunzendorf und Schreckendorf, 1720.
Schlegenberg, Franz Bautschner, Freiherr v., Kaiserlicher Rath und Oberamts-Kanzler in Schlesien, 1684 auf Alt-Batzdorf und Reichenforst.
Wappen: Ledebur II. 372.
Schliewitz, Gottfried v., 1623 auf Mühldorf; gegen eine Geldstrafe erhielt er das Gut, welches confiscirt war, wieder zurück. 1631 besass es dessen Wittwe, dann ihr Sohn Friedrich, nach dessen Tode wurde es öffentlich feilgeboten und von Heinrich Friedrich v. Ratschin erstanden.
Wappen: Siebm. I. 53.
Schwürtz (Sweerts), de Rest (Reist), Leop. Ign., Freiherr v., erbte Labitsch 1704 von seiner Frau, Johanna Therese, verehelicht gewesenen v. Ullersdorf, geb. v. Tschischwitz.
Wappen: Siebm. Suppl. VIII. 26.
Sewersky von Rulitschraw, Hinco, Liechtensteinischer Hauptmann der Herrschaften Landskron und Landsberg.
Seine Gemahlin Katharina, geborne Puhontschin von Przedmosti, † 1647 den 17. Januar und hegt zu Glatz in der St. Jacobscapelle der Stadtpfarrkirche begraben.
Wappen: Schild gespalten, rechts quergetheilt, oben eine Lilie, unten schrägrechts balkenweise gestreift; links ein aufgerichteter Greif. Auf dem Helm ein geöffneter Adlerflug, zwischen demselben ein Scepter.
Skal und Kunzendorf, Melchior v., heirathet 1690 die einzige Tochter des Hans Christoph Wiese zu Crainsdorf.
Wappen: Dorst II. 142.
Somerset, Freiherr v., Oberstlieutenant, ein geborner Irländer, erhielt 1625 durch die Confiscations-Commission einen Antheil von Kunzendorf. Nach dessen Tode kauft das Gut der Oberstwachtmeister Heinrich v. Frobel.
Walther Giraud v. S. war in den Jahren von 1637—1687 bei den Landtagen der Grafschaft Glatz gegenwärtig.
Springel von Edelstein, Balzer. 1630. Derselbe war Ober-Amtsrath zu Breslau und wurde 1652 böhmischer alter Ritter. Er war zu Krolkwitz bei Breslau und. im Glätzischen ansässig.
Wappen: Siebm. IV. 172.
Sparre, Georg v. S., verkauft an einen Langwies 1635 das Gut Rathen.
Wappen: Siebm. V. 23.
Sternberg, Conrad, Freiherr v., und Rudelsdorf, Erbherr auf Schönbrunn, Bogenau, Schalkau, Girlachsdorf u. s. w., Kaiserlicher Kammerrath und Amtsverweser im Fürstenthum Breslau, 1715—1724 Landeshauptmann der Grafschaft, wurde 1716 in den Grafenstand erhoben und † 1724. Liegt zu Girlachsdorf, bei Reichenbach, begraben.
Wappen: Dorst I. 8.
Stillfried, Bernhard I., Sohn Heinrich d. Aelt., bis 1637 Erbherr auf Neurode.
Christoph Georg, dessen Sohn, 1639 auf Niedersteine, Buchau und Ober-Walditz bis 1643.
Georg, Sohn Heinr. d. J., bis 1642 auf Nieder-Walditz.
Bernhard II., zweiter Sohn Bernhards d. Aelt., 1637 Erbherr auf Neurode, Landeshauptmannschaftsverwalter der Grafschaft und Kaiserlicher Rath, kaufte 1641 von Elisabeth Hedwig v. Wiese das Allodialgut Zaughals und erhielt 1643 auch noch Nieder-Walditz, Antheil Kunzendorf, Hausdorf, Ludwigsdorf, Gotschenhain und den Oberhof von Mittelsteine. Er wurde 1662 in den böhm. Freihermstand erhoben und † 1669.
Hans Bernhard, Neffe Bernhard II., 1629—1657 auf Kunzendorf und Hausdorf.
Bernhard III., des Vorigen Sohn, 1658 auf Kunzendorf und Hausdorf, 1669 auch auf Neurode. 1676 kaufte er von der Freiin v. Zierotin, geb. Freiin v. Stillfried, die Güter Fichtig, Zaughals, Vierhofen, Beuthengrund und die Hälfte von Königswalde, 1680 wurde er Freiherr, † 1702.
Raymund, Sohn Bernhard III., 1702 Erbherr auf Neurode und des Burglehens Lissa bei Breslau, † 1720.
Johann Joseph, Sohn des Vorigen, 1720 Erbherr auf Neurode und des Burglehns Lissa bei Breslau. Mannrechtsbeisitzer der Grafschaft, 1739 und hinterliess fünf unmündige Söhne.
Wappen: die beiden freiherrlichen, Dorst I. 5.
Strachwitz, Udalrich V. S., 1638 auf Nieder-Ludwigsdorf.
Wappen: Sinap. II. 1040 und 1041.
Strassoldo, Carl, Freiherr v., besass von 1625—1629 die Güter Schlegel, Reichenau und Antheil Ober-Schwedelsdorf. Er verkaufte dieselben 1637 an Joh. Aug. v. Morganthe.
Wappen: Siebm. III 24.
Stredele, s. Montani.
Tauber v. Taubenfurt, Melchior, auf Greisa (Greysau), Kammerpräsident des Erzherzogs Carl, Fürstbischofs von Breslau, besass 1626 Neudeck.
Tanner v. Löwenthal, 1650 besitzlich zu Nieder-Hannsdorf.
Wappen: Siebm. IV. 183.
Tharoulle, Eva Maria, Freiin, geb. Fr. v. Stillfried, verw. v. Hemm, auf Ludwigsdorf 1682.
Thien, v., Oberstlieutenant, gebürtig aus Holstein, 1660 auf Ober-Ullersdorf. Seine Wittwe, Gertraud, geb. v. Rossum, 1666 auf Mittel-Ullersdorf
Wappen: Siebm. V. 149.
Tschischwitz, George, bei den Landtagen der Grafschaft Glatz (1637—1687).
Heinrich Donat, 1680 auf Schwenz.
Carl und Adam v. T., kaufen 1684 Scheidewinkel, welches 1625 Heinrich v. T. wegen Theilnahme an der böhmischen Rebellion verloren hatte, zurück und vererben es 1705 an Johann Friedrich Ernst;
1738 dessen Sohn Siegfried auf Scheidewinkel.
Franz Christoph, 1699, 1704 zu Ober-Schwedelsdorf, Steuereinnehmer der Grafschaft und Mannrechtsbeisitzer. Dessen Gem. Cath. Carol. Freiin v. Sweerts, † 1700.
Wappen: s. Oben.
Ullersdorf, Dietrich auf Poditau, Labitsch und Ober-Schwedelsdorf, † 1670.
Johann Siegmund (Sohn des Vorigen), auf Ober-Schwedelsdorf, Seiffersdorf, Dürr-Kunzendorf und Gellenau, † 1691.
Johann Heinrich (Sohn des Joh. Sieg.), 1690 auf Labitsch, † 1691.
Johann Georg (Sohn des Joh. Sieg.), Kais. Rath, Amtsassessor zu Glatz, 1731 auf Labitsch.
Carl, auf Ullersdorf (Niederhof).
Wappen: s. Oben.
Uttner, v., 1730 auf Antheil Wernersdorf, welches er an den F. M. Grafen Wallis verkaufte.
Venediger (Fenediger) v. Bunkay, Daniel v., auf Groditz, Kais. Rath, erhielt 1625 von der Confiscations-Commission den Rederhof zu Ober-Schwedelsdorf.
Wappen: Siebm. V. 64. u. 65.
Vetter, Ferdinand Fortunat, Graf V. v. d. Lilien, 1679 durch seine Gemahlin Elisabeth, verw. Freiin v. Stillfried, geb. v. Strachwitz, Mitbesitzer von Niedersteine.
Wappen: Siebm. IV. 5.
Vosso v. Vossenburg, Guisberth, Kaiserlicher Leibarzt, ein Holländer, 1626 auf den der Familie v. Donig confiscirten Gütern Niedersteinau und Kunzendorf sesshaft.
Wappen: Siebm. IV. 186; ist später an die Freiherren v. d. Hemm übergegangen.
Walditz, v. Von den verschiedenen Linien dieses alten Geschlechts waren zu Anfang des 17. Jahrhunderts nur Georg und Christoph, die Söhne des Hans v. W. auf Wernersdorf und Ober-Schwedelsdorf und der Barbara v. Donig übrig gebheben. Christoph wurde wegen seiner Treue an das Kaiserhaus zur Zeit der böhmischen Rebellion besonders belobt, und erhielt die Güter, welche ihm die böhmischen Stände entzogen hatten, den Werder-Panwitz-Tschirnhaus- und Altenhof zu Wernersdorf, Ober-Schwedelsdorf und Neu-Wilmsdorf zurück. Seine Söhne, die letzten Stammeserben, standen und starben in polnischen Kriegsdiensten.
Wappen: s. Oben.
Waldstein, Leopold Wilhelm, Reichsgraf v., 1734 Landeshauptmann der Grafschaft Glatz. 1741 , beim Einrücken der Preussischen Truppen, verliess er Glatz und ging auf seine Güter in Böhmen.
Wappen: Siebm. VI. 12.
Wallis und Karrighmain, Georg Olivier d. Aelt, Freiherr v., General-Feldzeugmeister, kauft von Joh. Caspar, Freiherrn v. Montani, Antheile von Kunzendorf. Er fallt vor Maynz 1689. Seine Wittwe Magdalene, geb. Gräfin Attems, kauft 1692, 11. October, von Friedrich Hyacint Ebner v. Krieglachstein die Güter Altwaltersdorf, Heinzendorf, Plomnitz und zwei Güter zu Kunzendorf.
Georg Olivier d. Jüng., vierter Sohn des Vorigen, Graf, Feldmarscliall, Gouverneur von Messina, kauft 1729 vom Grafen v. Götz das Gut Morischau und vereinigt dasselbe mit seinem Besitz in der Grafschaft Glatz, nämlich Wernersdorf, Kunzendorf, Ober-Schwedelsdorf, Heinzendorf, Altwaltersdorf, Stolzenau und Melten. 1735 erbaute er zu Wernersdorf ein grosses Schloss und hess demselben den Namen Wallisfurth beilegen. In Böhmen besass er die Herrschaften Leschkau, Kolleschowitz und Petrowitz.
Franz de Paula, jüngster Sohn Georg Olivier d. Aelt, 1729 nach dem Tode seiner Mutter, geb. Gr. Attems, Erbherr auf Plomnitz, Kieslingswalde, Altwaltersdorf, Kaisers- und Friedrichswalde, wird Rom. K. K. Wirkl. Geh. Rath, Kämmerer, General-Feldmarschall-Lieutenant, Obrist über ein Regiment zu Fuss, Commandant zu Temesvar und commandirender General zu Luxemburg.
1752 war die Herrschaft Plomnitz und Zubehör noch in Besitz der Gräflich Walhs'schen Familie.
Wappen: Freiherrliches. 1645. Schild quadrirt mit einem Mittelschilde, Letzterer blau, darin ein doppeltgeschwänzter und gekrönter silberner Löwe, belegt mit einem von Silber und Roth gespaltenen Querbalken und bedeckt mit einer 5 perligen Krone. Die Quadrirung des Rückschildes zeigt 1. und 4. in Gold einen gekrönten blauen Löwen, 2. und 3 in Roth einen geharnischten, schwertbewaffneten Rechtarm. Der Schildesfuss ist schwarz und darin ein silberner Thurm mit drei Zinnen. Auf dem obern Schildesrande stehen drei gekrönte Helme, der mittlere trägt den silbernen Thurm, auf welchem ein mit rothbefiedertem Pfeil von rückwärts durchschossener Schwan ruht Auf dem Helme zur Rechten und zur Linken stehen zwei einwärts gekehrte und gekrönte goldene Löwen. Helmdecken rechts silbern und roth, links golden und schwarz.
Devise zum Mittelschilde (dem Stammwappen) gehörig: Quod ero spero.
Gräfliches Wappen: 1706 s. deutsche Grafenhäuser II. p. 636.
Werder und Schlenz, von. Von dieser wahrscheinlich nach den schlesischen Schlanz zugenannten Familie erscheint in der Grafschaft zuerst Hans v. Werder und Schlenz, welcher mit Anna Brigitta v. Walditz (Tochter des Christoph) die Güter Wernersdorf und Ober-Schwedelsdorf erheirathet. Hans Christoph, Sohn des Vorigen, erbt 1675 Wernersdorf und erhält durch seine Frau Elisabeth Susanna, geb. v. Ullersdorf, Ansprüche auf Poditau und Labitsch. 1692 folgte ihm sein gleichnamiger Sohn, welcher 1720 starb. Der Pinkel Hans Ferdinand, der Letzte seines uralten Geschlechts, verkauft 1723 den Rest der väterlichen Güter an die Familie Wallis.
Wappen: Schild roth, darin ein silbernes Andreaskreuz, in den Winkeln von vier funfblättrigen goldenen Rosen begleitet. Helm gekrönt, zwischen zwei sechsendigen braunen Hirschgeweihen eine wachsende grünbekränzte, rothgekleidete Jungfrau, die Hände über dem Haupt zusammenschlagend. Helmdecken silbern und roth.
Wiese, Hans Christoph v., 1660 zu Krainsdorf, † 1669: seine einzige Tochter und Erbin heirathet Melchior v. Skal und Kunzendorf.
Hedwig v. W., geb. Stillfried, 1631 auf Zaughals. Christian v. W., auf Merzdorf (Oberhof). Seine Wittwe verkauft das Gut an Isidor Zeisberger v. Zeiskengrund.
Wappen: s. Oben.
Wiesmer, C. Wiesener, v. Wiesenberg, Herr auf Rathen, zwischen 1661 und 1675.
Wappen: Siebm. IV. 195.
Wolter, gewöhnlich Walter und Walther, s. Liebenfeld.
Zdanitz. Das so zahlreiche Geschlecht der Donige v. Zd., von dem noch zu Anfang des 17. Jahrhunderts allein aus der Ehe Caspars auf Niedersteine mit Margaretha, und nach dem Tode derselben mit deren Schwester Barbara v. Sommerfeld und Falkenhayn zwölf Kinder lebten, erlosch im Jahre 1708 mit Heinrich Wilhelm v. Donig auf Ober-Schwedelsdorf (Zettritzhof).
Christoph und George v. D. waren bei den Landtagen der Grafschaft gegenwärtig (von 1637—1687). Christoph auf Ober-Schwedeldorf 1666 hat viele handschriftliche Nachrichten hinterlassen, aus welchen wir nachstehend eine Probe mittheilen.
Wappen: s. Oben.
Zedlitz, Freiherr v., 1629 auf Mittelwalde, 1630 in Ullersdorf.
Wappen: Dorst I. 44.
Zeiskenberg. 1650. Isidor Z. v. Zeiskengrund auf Ober-Merzdorf. Dessen Wittwe, geb. Freund, kauft Ober-Ullersdorf, welches sie im Jahre 1660 dem Oberstlieutenant v. Thien überliess. Zierotin, Erdmann Siegfried, Freiherr von, erheirathete mit der Anna Theresie, Freiin v. Stillfried im Jahre 1669 die Güter Ober-Walditz, Ludwigsdorf (halb), Oberhof zu Mittelsteine, Zaughals, Königswalde (halb), welche Güter ihr Vater Bernhard II., Freiherr v. Stillfried, an sich gekauft hatte.
Wappen: Siebm. II. 37.